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Mutstrecke Spa: Top-Performance von Giorgio Maggi auf der legendären Ardennenachterbahn

Giorgio Maggi und Spa-Francorchamps – das passt. Beim fünften und vorletzten Saisonlauf der European Le Mans Series 2016 beeindruckte der Schweizer einmal mehr. Der 18-Jährige fährt nicht nur unglaublich gerne auf der Ardennenachterbahn, sondern er ist dort auch stets pfeilschnell unterwegs. Auf seiner Lieblingsstrecke setzte sein Team Race Performance im Qualifying auf Maggi. Das Vertrauen seines Teams zahlte er mit einer starken Performance zurück und verpasste die Top-10 in der LMP3-Klasse nur knapp. Beste Voraussetzungen für das Rennen eigentlich. Doch der Defektteufel schlug am Sonntag zu. Ein technisches Problem am Auto beendete das Abenteuer Spa für den Schweizer Rennstall frühzeitig. Maggi konnte keine einzige Runde im 420 PS starken und 900 Kilo leichten Rennauto fahren.

Giorgio, deine Leistung im Qualifying war beeindruckend. Wie hast du es im Auto empfunden?
Wir haben für das Qualifying ein richtig gutes Setup hinbekommen, doch der Beginn war etwas schwierig. Bereits am Anfang erschien auf meinem Lenkrad-Display eine Fehlermeldung, dass die Hinterreifen zu wenig Druck hätten. Das hat sich natürlich auf das gesamte Fahrverhalten ausgewirkt. Allein beim Geradeausfahren hat das Auto ordentlich geschwankt. Bei den hohen Geschwindigkeiten, die wir in Spa erreichen, war das natürlich nicht ideal.

Dennoch konntest du dich von Runde zu Runde verbessern. Hat sich das Problem von selbst gelöst?
Im Verlauf des Qualifyings wurde es tatsächlich besser. Die Balance des Autos hat von Anfang an gepasst. Ich konnte die Kerbs richtig gut mitnehmen und auch das Kurvenverhalten war stabil. Ohne die Schwierigkeiten mit dem Reifendruck, durch die wir allein im ersten Sektor rund acht Zehntel verloren haben, wäre eine Menge mehr möglich gewesen. Aber wenn du eben durch Mutkurven wie die Eau Rouge nicht mit Vollgas fahren kannst, dann verlierst du viel an Schwung.

Im Rennen dann leider das frühe Aus für euch. Wie kam es dazu?
Nach dem tollen Qualifying war ich natürlich Feuer und Flamme für das Rennen am Sonntag. Ich wäre zum dritten Stint ins Auto gestiegen. Doch wir sind nach dem Start leider schon etwas nach hinten gefallen. Mein Teamkollege Bert Longin, der hinter dem Steuer saß, hat per Funk durchgegeben, dass die Balance des Autos nicht passte und es stark zu Übersteuern neigte. Schließlich kam ein weiteres technisches Problem dazu, was uns letztlich früh zur Aufgabe zwang.

Spa liegt dir einfach. Wie war es denn, mit deinem Le-Mans-Prototypen die Strecke entlang zu jagen?
Äußerst beeindruckend. Ich hatte ja bereits in der ADAC Formel 4 vergangenes Jahr eine Menge Spaß dort. Aber jetzt war alles viel schneller und die Kräfte, die auf den Körper wirkten, haben richtig in die Magengrube hineingedrückt. Genauso muss Racing sein. Dass mich mein Team Race Performance für das Qualifying nominiert hat, hat mich natürlich stolz gemacht.

Das Saisonfinale in Estoril steht in weniger als einem Monat an. Wie bereitest du dich darauf vor?
Estoril ist für mich komplettes Neuland. Bislang hatte ich auch noch nicht viel Zeit, mich näher mit der Streckenführung zu befassen. Aber ich habe bereits einige Onboard-Aufnahmen gesehen, was ich in den nächsten Wochen noch vertiefen werden. Mein Team war dort bereits mehrfach unterwegs und wird mich mit ausreichend Aufnahmen und Daten versorgen. Zur perfekten Vorbereitung werde ich auch Zeit im Simulator verbringen, um die starke Quali-Leistung aus Spa in Estoril zu wiederholen – wo wir das letzte Saisonrennen dann hoffentlich mit einem guten Ergebnis abschließen können.

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