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Aufholjagd deluxe: Red Bull Ring für Giorgio Maggi gutes Pflaster

Das vierte Rennwochenende für Giorgio Maggi in der European Le Mans Series 2016 auf dem Red Bull Ring war ein Auf und Ab – mit einem Happy End. Während in den Trainings etwas der Speed und die Konstanz fehlte, kam es im Qualifying am Samstag zunächst dick für Giorgio Maggi und sein Team Race Performance. Ein technischer Defekt an seinem Nissan Ligier JS P3 beendete das Zeittraining früh. Der 36. Startplatz spiegelte nicht die Pace wider, die Maggi und sein Team eigentlich hätten gehen können. Voller Ehrgeiz starteten der Schweizer und seine Teamkollegen das Rennen am Sonntag an. Mit Erfolg: Im insgesamt 38 Rennautos starken Starterfeld überquerte Maggi die Ziellinie als Sechster in der hart umkämpften LMP3-Klasse.

Giorgio, Glückwunsch zum wohlverdienten sechsten Platz in deiner Klasse. Eine beeindruckende Aufholjagd, die du mit deinem Team abgeliefert hast. Wie lief das Rennen aus deiner Sicht?
Hervorragend! Den ersten Rennabschnitt hat mein Teamkollege Marcelo Marateotto übernommen und ist gleich ziemlich weit nach vorne gekommen. Auch mein Stint lief sehr gut. Wir haben alle einen ziemlich guten Job erledigt und unsere Boxenstopps funktionierten reibungslos. Das Auto war auch pfeilschnell. Allerdings haben gegen Rennende die Bremsen etwas nachgelassen. Für mich hieß es einfach: Das Pedal durchdrücken und nach vorne attackieren.

Teamintern bist du die schnellste Rennrunde gefahren. Auch der TV-Kommentator bezeichnete deinen Stint als beeindruckend. Wieviel bedeutet dir das?
Es ist schon toll für das Ego, die schnellste Runde gefahren zu sein. Vor allem, weil meine beiden Teamkollegen Marcello Marateotto und Bert Longin zwei routinierte und schnelle Rennfahrer sind. Was aber letzten Endes zählt, ist das Ergebnis für das Team. Dafür fahren wir drei und nur das bringt uns nach vorne. Das Teamwork hat hervorragend geklappt. Darauf bin ich mächtig stolz und freue mich umso mehr auf die verbleibenden drei Saisonrennen.

Im Qualifying am Samstag habt ihr einen herben Rückschlag erlebt. Was genau ist passiert?
Wir hatten ein Problem mit der Antriebswelle. Wir haben bereits eine Vermutung, was die Schwierigkeiten ausgelöst hat – die aggressiven Kerbs auf dem Red Bull Ring waren aber ohne jeden Zweifel nicht Schuld an dem Problem. Wir haben auch in Silverstone oder in Imola die Kerbs hart herangenommen und dort funktionierte es wunderbar. Die sogenannten Sausage-Kerbs auf dem Red Bull Ring können natürlich Schaden anrichten. Aber das passiert nur, wenn man mit dem Auto von der Strecke kommt.

Ohne den Vorfall wäre ein besserer Startplatz mit Sicherheit möglich gewesen.
Davon bin ich fest überzeugt. Ohne den Defekt wären wir im Rennen auch weiter vorne gewesen. Den Sprung in die Top-10 hätten wir locker geschafft. Das bedeutet gleichzeitig, dass der Sieg in der LMP3-Klasse möglich gewesen wäre. Ich trauere einem noch besseren Ergebnis jedoch nicht hinterher. Wir Fahrer müssen uns keinerlei Vorwurf machen, denn unsere Leistung hat gestimmt. Im Verlauf einer Saison schaut der Defektteufel bei jedem Team vorbei und nun hat es uns eben erwischt. Für mich zählt, wie wir als Team gemeinsam mit der schwierigen Ausgangslage umgegangen sind und was wir am Ende gemeinsam erreicht haben.

In Le Castellet (26. bis 28. August) könnt ihr den nächsten Angriff auf den Klassensieg wagen. Meinst du, du hast einen Vorteil auf dem Kurs, nachdem du bereits im März dort getestet hast?
Nicht unbedingt. Wir haben dort keinen Vorsprung vor den anderen Teams, weil es ein offizieller Test gewesen ist und alle vor Ort waren – einige sogar erst vor kurzem erneut. Prinzipiell mag ich die Strecke sehr gern, da sie sehr schnell ist. Der letzte Sektor ist eine riesige Herausforderung für jeden Fahrer, weil er technisch sehr anspruchsvoll ist und gerne zu Fehlern verleitet. Nach unserer Aufholjagd am Red Bull Ring bin ich nun jedoch absolut guter Dinge, dass mit einem reibungslosen Wochenende wirklich viel drin ist. Genau das werden wir in Frankreich beweisen!

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